Arztpraxis Fulda

Hausärztliche Gemeinschaftspraxis

Dr. med. S. Krempin – Th. Mitsche – Dr. med. T. Brandenburg

Flemingstr. 5 – 36041 Fulda (Münsterfeld)

Telefon 0661 – 710 70 Rezept-Telefon 0661 – 952 517 89

Die Programme werden in Deutschland seit 2002 von den gesetzlichen Krankenkassen in Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten angeboten. Sie umfassen regelmäßige Arzttermine mit Beratungsgesprächen und Untersuchungen sowie die Vermittlung von Hintergrundinformationen zum Beispiel durch Schulungen. Arztpraxen, die eine Behandlung im Rahmen von DMP-Programmen anbieten, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen und festgelegte Qualitätsanforderungen einhalten.

Derzeit gibt es in Deutschland DMP für Menschen mit den folgenden chronischen Erkrankungen:

Wer mehrere dieser Erkrankungen hat, kann für jede Erkrankung ein DMP in Anspruch nehmen.
In unserer Praxis führen wir die DMPs Asthma, COPD, Diabetes Typ 2 und KHK durch.

Was bezweckt ein Disease-Management-Programm?

Erstes Ziel eines DMP ist es, die Beschwerden, die mit einer chronischen Erkrankung verbunden sind, zu verringern und ihr Fortschreiten aufzuhalten. Weitere Ziele sind, Komplikationen und Folgeschäden oder Begleiterkrankungen so weit wie möglich zu vermeiden.

Darüber hinaus soll die strukturierte Behandlung beim Umgang mit der Erkrankung unterstützen und Möglichkeiten zeigen, im Alltag mit den Erfordernissen der Behandlung zurechtzukommen. Dies alles soll die Lebensqualität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbessern.

Ein anderes Anliegen eines DMP ist die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Fachleuten und Einrichtungen, die eine Patientin oder einen Patienten betreuen, etwa zwischen Allgemein- und Fachärzten, Kliniken und Reha-Einrichtungen. Dies soll gewährleisten, dass die einzelnen Behandlungsschritte gut aufeinander abgestimmt sind und zum Beispiel unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden.

Wie sieht die Behandlung innerhalb eines DMP aus?

Nach Gesprächen, Untersuchungen und Diagnose erstellt die Ärztin oder der Arzt auf Grundlage von DMP-Vorgaben einen individuellen Therapieplan. Dieser umfasst unter anderem die medikamentöse Behandlung und andere therapeutische Maßnahmen, Schulungstermine und regelmäßige Kontrolluntersuchungen, zum Teil auch in anderen Praxen oder Kliniken. Zum Beispiel schreibt das DMP Diabetes regelmäßige augenärztliche Untersuchungen vor, um mögliche Schädigungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können.

Die einzelnen Behandlungsschritte, Untersuchungs- und Behandlungsergebnisse werden dokumentiert. Dies soll allen an der Therapie Beteiligten die Möglichkeit geben, einzelne Entscheidungen und Maßnahmen nachzuvollziehen und bei der weiteren Behandlung zu berücksichtigen.

Patientinnen und Patienten, die sich für ein DMP einschreiben, erklären sich dazu bereit, aktiv an der Behandlung mitzuarbeiten – zum Beispiel indem sie regelmäßig alle drei oder sechs Monate eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Alle teilnehmenden Fachleute – also Ärzte, Mitarbeiter von Kliniken und Reha-Einrichtungen, Pflegekräfte oder Anbieter von Schulungen – verpflichten sich, die vorgegebenen Qualitätskriterien und Behandlungspläne einzuhalten.

Es gibt verschiedene Maßnahmen zur Qualitätssicherung in den DMP. Beispielsweise werden regelmäßig Patientendaten erfasst und ausgewertet. Die Ärztinnen und Ärzte erhalten über sogenannte Feedback-Berichte eine Rückmeldung über erreichte Behandlungserfolge, auch im Vergleich zu anderen Arztpraxen. Außerdem können sie an Fortbildungen teilnehmen.

Welche Vorteile kann ein DMP haben?

Chronische Erkrankungen sind komplex und erfordern eine langfristige und regelmäßige Behandlung, die an die Lebensumstände einer Patientin oder eines Patienten angepasst werden sollten. Ein Disease-Management-Programm kann eine Möglichkeit sein, längerfristig besser mit einer Erkrankung zurechtzukommen und den Erfolg der Behandlung zu verbessern. Die Teilnahme an einem DMP könnte zum Beispiel folgende Vorteile bieten:

  • Wer sich in ein DMP einschreibt, arbeitet mit Ärztinnen und Ärzten zusammen, die sich besonders gründlich mit der Therapie einer Erkrankung auseinandergesetzt haben.
  • Die an einem DMP beteiligten Ärztinnen und Arzte sind genau über den Verlauf der Therapie informiert und können sich an den vereinbarten regelmäßigen Terminen besser auf jemanden einstellen, als dies in einer normalen Sprechstunde möglich wäre.
  • Alle beteiligten Therapeuten und Betreuer, ob ambulant oder stationär, sind dazu angehalten, ihre Maßnahmen untereinander abzustimmen.
  • Spezielle Schulungen können es chronisch kranken Menschen erleichtern, ihre Behandlung gut informiert und aktiv mitzubestimmen und Wege zu finden, so gut wie möglich mit ihrer Erkrankung zu leben.

Manche Menschen empfinden einen strukturierten Behandlungsplan auch deshalb als hilfreich, weil er ihnen einige praktische Mühen im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung abnimmt: Zum Beispiel müssen sie nicht mehr selbst nach geeigneten Fachärztinnen und -ärzten oder Kliniken suchen, wenn sie dies nicht wollen.

Was kann ich tun, wenn es für meine Erkrankung kein DMP gibt?

Wenn die gesetzlichen Krankenkassen für eine chronische Erkrankung kein DMP anbieten, bedeutet das nicht, dass Sie als Patient mit dieser Erkrankung auf ein strukturiertes Behandlungsprogramm verzichten müssen. Eine gut abgestimmte Behandlung (ein „Disease Management“) kann auch durch eine engagierte Arztpraxis möglich sein, die eng mit anderen Behandelnden und Einrichtungen zusammenarbeitet, so wie es in unserer Praxis üblich ist. Hier bei uns in Fulda haben sich engagierte Ärztinnen und Ärzte im GNO (Gsundheitsnetz Osthessen) und RNO (Rheumanetz Osthessen) vernetzt. Wir sind in beiden Netzen Mitglied.